Hersteller ruft Grippe-Impfstoff zurück
Als Maßnahme der Risikovorsorge hat das Paul-Ehrlich-Institut heute die Freigabe von insgesamt vier Chargen des Grippe-Impfstoffs Begripal und einer Charge des Impfstoffs Fluad zurückgenommen. Diese Maßnahme dient dem Schutz der Patienten vor möglichen Nebenwirkungen, die nach der Verabreichung von Impfstoffen, die Ausflockungen zeigen, innerhalb einiger Stunden auftreten könnten.
Nach den bisher dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vorliegenden Informationen könnten nach Verabreichung der betroffenen Impfstoffchargen innerhalb weniger Stunden Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Spätere Reaktionen oder Spätfolgen wurden bisher nicht beschrieben. Das Paul-Ehrlich-Institut hat in der aktuellen Saison noch keine Nebenwirkungsmeldungen über schwere Unverträglichkeitsreaktionen erhalten.
Vom Rückruf eines Grippe-Impfstoffes in der Bundesrepublik Deutschland ist auch Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) wurden bislang keinerlei Unverträglichkeitsreaktionen aus dem Land gemeldet. Sollten bei geimpften Personen kurze Zeit nach der Impfung Krankheitssymptome auftreten, ist sofort ein Arzt zu konsultieren. Völlig normal sind Symptome wie leichtes Druckempfinden an der Einstichstelle oder allgemeine Symptome einer Erkältung.
Das LAGuS sowie die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte wurden mit einer Charge Fluad beliefert, die vom Hersteller Novartis jetzt zurückgerufen wurde. Fluad ist ein Impfstoff mit Wirkverstärker und kommt bevorzugt bei älteren Menschen zum Einsatz. Ab sofort wird im öffentlichen Gesundheitsdienst in M-V dieser Impfstoff der entsprechenden Charge nicht mehr eingesetzt.
Das LAGuS hat umgehend Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern und der Apothekerkammer aufgenommen und auf die Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts hingewiesen mit der Bitte, diese Informationen sofort an die niedergelassenen Ärzte und alle Apotheken weiterzugeben. Dieser Bitte werden beide Institutionen sofort nachkommen.
Bestehen bleibt die Empfehlung, sich durch eine Impfung vor der Influenza zu schützen. Es gibt ausreichend andere Impfstoffe.
Das Paul-Ehrlich-Institut gehört als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.