Traumaambulanz

Soforthilfe für traumatisierte Opfer von Gewalttaten

Opfer von Gewalttaten haben nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (OEG) wegen der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einen Anspruch auf Versorgung. Die Versorgung umfasst Leistungen der Heil- und Krankenbehandlung, Fürsorgeleistungen und die Gewährung von Beschädigten-und Hinterbliebenenrente.

Da Opfer von Gewalttaten nach dem OEG häufig psychotraumatische Belastungen erleiden, sollte dem Gewaltopfer möglichst frühzeitig eine qualifizierte Untersuchung und Beratung angeboten werden, um eine Chronifizierung dieser Belastungen zu vermeiden.
In den hierfür errichteten Traumaambulanzen soll in den ersten fünf Sitzungen geklärt werden, ob eine psychotherapeutische Behandlungsbedürftigkeit besteht und die behandlungsbedürftige Gesundheitsstörung auf eine Gewalttat im Sinne des OEG zurückzuführen ist.

Während der ersten Sitzungen muss ein Antrag nach dem OEG gestellt werden. Die Kosten für zunächst bis zu fünf Sitzungen werden dann vom Landesamt für Gesundheit und Soziales übernommen. Bei einer erforderlichen Akuttherapie können bis zu zehn weitere Sitzungen über das Landesamt für Gesundheit und Soziales abgerechnet werden.

Was ist ein Trauma im Sinne des OEG?

Ein Trauma (Verletzung/Wunde) kann infolge einer kurzzeitigen oder länger dauernden Gewalteinwirkung, die außerhalb der üblichen menschlichen Erfahrung liegt, nicht nur in körperlichen, sondern auch in psychischer Hinsicht auftreten.

Ein psychisches Trauma kann als Reaktion auf eine bedrohliche oder erschütternde (Gewalt-) Erfahrung, die für fast jeden belastend wäre, auftreten: z. B. nach Erleben als Zeuge von Gewalttaten, Vergewaltigungen, Überfällen, Entführung, Geiselnahme, einem Terroranschlag etc.

Grundsätzlich kann jeder Mensch von einer psychisch traumatisierenden Erfahrung betroffen sein und anschließend unter den Folgen leiden. Eine frühe Intervention hilft Spätfolgen zu verhindern.

Wie zeigt sich ein Trauma?

Die Reaktion auf eine psychische Traumatisierung äußert sich individuell unterschiedlich. Folgende Symptome können bei einer akuten Traumatisierung auftreten:

  • Ständig wiederkehrende, belastende, ungewollte Erinnerungen an das Trauma
  • Begleitende Angstzustände, Angst vor dem Einschlafen
  • Albträume
  • Schlafstörungen
  • Erinnerungslücken
  • Erhöhte Schreckhaftigkeit
  • Nervosität, Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Erschöpfungsgefühl
  • Vermeidungsverhalten mit sozialem Rückzug
  • Interessenverlust
  • Gedrückte Stimmung
  • Körperliche Symptome im Bereich des Magen-Darm-Traktes, Kopf- und Rückenschmerzen

Welche Hilfen kann ich erwarten?

  • Beratung und Information
  • Diagnostische Abklärung
  • Hilfe im Umgang mit als überwältigend erlebten Gefühlen
  • Hilfe bei der Wiederherstellung von Sicherheit und Kontrollfähigkeit
  • Förderung individueller Bewältigungsmöglichkeiten
  • Therapie bestehender akuter Belastungssymptome
  • Integrative traumaspezifische Kurzpsychotherapie (u. a. EMDR)
  • Erfassen möglicher individuell vorbestehender Belastungsfaktoren
  • Wenn erforderlich, Vermittlung in eine längere Fachpsychotherapie
  • Hilfe zur Vorbeugung erneuter Traumatisierung
  • Vorbeugung von Folgestörungen

Wann ist eine Anmeldung möglich und wie melde ich mich an?

Sie können sich selbstständig als Opfer einer Gewalttat mit oder ohne den Überweisungsschein eines niedergelassenen Arztes / einer niedergelassenen Ärztin, über eine Polizeidienststelle (z. B. anlässlich der Protokollierung des Vorfalls oder Stellung eines Strafantrages) oder mit Hilfe von Opferberatungsstellen (z. B. Weisser Ring) in der Traumaambulanz melden. Sie erhalten dann kurzfristig einen ersten Termin in der Ambulanz.

Wer trägt die Behandlungskosten?

Die Kosten für die ersten Gespräche werden auf jeden Fall in vollem Umfang durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales übernommen. Hierzu ist die Stellung eines Antrages nach dem OEG notwendig.

An wen kann ich mich wenden?

Nähere Informationen zum Anspruch auf Versorgung nach dem OEG bietet das Landesamt für Gesundheit und Soziales, Versorgungsamts-Dezernate Neubrandenburg, Rostock, Schwerin und Stralsund.

Traumaambulanzen in Mecklenburg-Vorpommern

Kinder und Jugendliche

Traumaambulanz Standort Neubrandenburg
MediClin Müritz-Klinikum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik
Institutsambulanz Neubrandenburg
Atelierstr. 5-7
17034 Neubrandenburg
Telefon: 0395 4309-1329
Telefax: 0395 43091319
Traumaambulanz Standort Röbel
MediClin Müritz-Klinikum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik
Institutsambulanz Röbel
Stadtgarten 15
17207 Röbel / Müritz
Telefon: 03991 77-1964
Telefax: 03991 771943
Traumaambulanz Standort Schwerin
HELIOS Kliniken Schwerin
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Wismarsche Str. 393-397
19049 Schwerin
Telefon: 0385 520-3391
Telefax: 0385 5203329
Traumaambulanz Standort Ueckermünde
AMEOS Klinikum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Ueckermünde
Ravensteinstr. 23
17373 Ueckermünde
Telefon: 039771 414-79
Telefax: 039771 41436
Traumaambulanz Standort Anklam
AMEOS Klinikum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Anklam
Hospitalstr. 19
17389 Anklam
Telefon: 03971 834-6464
Telefax: 03971 8345108
Traumaambulanz Standort Stralsund
HELIOS Hanseklinikum Stralsund
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Rostocker Chaussee 70
18437 Stralsund
Telefon: 03831 452600; 03831 452655
Telefax: 03831 452605

Erwachsene

Traumaambulanz Standort Greifswald
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald
Ellernholtzstr. 1-2
17487 Greifswald
Telefon: 03834 866916
Telefax: 03834 866889
Traumaambulanz Standort Stralsund
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald am HELIOS Hanseklinikum Stralsund
Innerstädtische Poliklinik
Knieperdamm 2
18435 Stralsund
Telefon: 03831 3568-100
Telefax: 03831 3568105
Traumaambulanz Standort Rostock
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Rostock
Gehlsheimer Str. 20
18147 Rostock
Telefon: 0381 4949-689
Telefax: 0381 4949688
Traumaambulanz Standort Neubrandenburg
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum
Standort Neubrandenburg
Salvador-Allende-Str. 32
17036 Neubrandenburg
Telefon: 0395 775-4510
E-Mail:
Traumaambulanz Standort Neustrelitz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum
Standort Neustrelitz
Radelandweg
17235 Neustrelitz
Telefon: 0395 775-4049
Traumaambulanz Standort Schwerin
HELIOS Kliniken Schwerin
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Wismarsche Str. 393-397
19049 Schwerin
Telefon: 0385 520-3391
Telefax: 0385 5203329
Traumaambulanz Standort Röbel/Müritz
MediClin Müritz-Klinikum
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Stadtgarten 15
17207 Röbel/Müritz
Telefon: 03991 77 1991
Telefax: 03991 77 1919
Traumaambulanz Standort Parchim
MediClin Müritz-Klinikum
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Pestalozziweg 19
19370 Parchim
Telefon: 03871 42 1120
Telefax: 03871 42 1129

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