Lufthygiene

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Lufthygiene

Der Fachbereich Lufthygiene des LAGuS berät insbesondere die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte und andere Behörden in MV zu Fragen der Lufthygiene. Wir beraten Sie zu allen fachlichen Fragen, können Messungen vor Ort durchführen oder bei Problemen anderweitig unterstützen.

Allgemeines

Wir verbringen den Großteil unseres Lebens in Innenräumen – zu Hause, in Büros, Schulen, Kindergärten, in öffentlichen Einrichtungen und vielen anderen geschlossenen Umgebungen. Daher spielt die Qualität der Innenraumluft eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Eine gute Innenraumhygiene bedeutet, dass möglichst wenige gesundheitsschädliche Substanzen in der Luft vorhanden sind und Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur und besonders die Frischluftzufuhr in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Ziel soll es sein, ein Raumklima zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen und vor Erkrankungen geschützt sind. Dies sollte idealerweise schon bei der Planung beachtet werden, für Bildungseinrichtungen gibt es dafür bereits Empfehlungen vom Umweltbundesamt (UBA).

Beurteilung der Innenraumluft nach gesundheitlichen Maßstäben

Die Innenraumluft kann durch verschiedene Faktoren belastet sein, die unmittelbar oder langfristig gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen können. Besonders relevant sind hierbei chemische Verbindungen, Gerüche und Schimmelpilze.

Um eine Grundlage für die gesundheitliche Beurteilung von Stoffen in der Innenraumluft zu schaffen, wurde vom Bund und von den Bundesländern der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) gebildet. Der AIR sammelt und bewertet Daten zu gesundheitsrelevanten Innenraumschadstoffen und leitet daraus Richt- und Leitwerte ab. Diese Werte helfen dabei, frühzeitig einen Handlungsbedarf zu erkennen und geeignete Maßnahmen für den Gesundheitsschutz einzuleiten.

Chemische Belastungen

Zahlreiche Baustoffe, Farben, Lacke, Klebstoffe und Möbel geben flüchtige organische Verbindungen (VOC) oder andere Chemikalien an die Innenraumluft ab. Auch Reinigungsmittel, Kosmetika, Pflanzen, Duftkerzen, Haustiere und Einrichtungsgegenstände können zur Erhöhung der chemischen Belastung beitragen. Obwohl moderne Produktionsverfahren und Materialstandards dazu beigetragen haben, Emissionen zu reduzieren, ist es weiterhin wichtig, beim Kauf auf emissionsarme Produkte zu achten und regelmäßig für ausreichende Lüftung zu sorgen. Bei der Anwendung der Produkte muss den Verarbeitungshinweisen der Hersteller gefolgt werden, nur so können deren Emissionen – Abgabe von Stoffen an die Innenraumluft – minimiert werden.

Für die gesundheitliche Bewertung der Schadstoffe anhand der Richtwerte findet sich hier die aktuelle Liste auf der Webseite des UBA.

Gerüche

Störende oder unangenehme Gerüche können verschiedene Quellen haben, unter anderem chemische Ausdünstungen aus Baumaterialien oder feuchte Materialien (und damit möglicherweise Schimmel). Auch wenn Gerüche nicht direkt gesundheitsschädlich sind, so beeinträchtigen sie das Wohlbefinden direkt. Bei deutlichen und störenden Gerüchen kann es sinnvoll sein, die Ursachen zu ermitteln und gegebenenfalls zu beseitigen – etwa durch den Austausch verunreinigter Materialien oder eine bessere Belüftung. Ein mögliches strukturiertes Vorgehen dazu bieten die Geruchsleitwerte des AIR.

Schimmelpilze

Schimmelwachstum in Innenräumen kann ein ernst zu nehmendes Problem sein. Feuchte Wände aufgrund von Bauschäden oder mangelnder Wärmedämmung, Wasserschäden oder falsches Lüftungsverhalten können zu einer vermehrten Schimmelbildung führen. Schimmelpilzsporen verbreiten sich über die Luft und können bei empfindlichen Personen Allergien, Atemwegsbeschwerden oder andere gesundheitliche Probleme hervorrufen. Eine frühzeitige Identifizierung der Ursache, konsequente und umfassende Beseitigung des Schimmels sowie geeignete Präventionsmaßnahmen sind unerlässlich, um die Innenraumluft dauerhaft zu verbessern. Einen Flyer hierzu finden Sie unter "Informationsmaterial/Formulare". Umfangreiche weitere Hinweise zu dem Thema finden sich im Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes.

Messungen sowie weitere Leistungen des LAGuS

Der Fachbereich Lufthygiene des LAGuS berät insbesondere die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte und andere Behörden in MV zu Fragen der Lufthygiene:

  • Messungen der flüchtigen organischen Stoffe und Aldehyde in der Innenraumluft (VOC-Messungen)
  • Messungen von Holzschutzmitteln in der Innenraumluft
  • Messungen von Schimmelpilzsporen in der Innenraumluft zur Bestätigung oder zum Ausschluss einer Quelle
  • gesundheitliche Bewertungen oben genannter Messungen
  • gesundheitliche Situationseinschätzungen durch Vor-Ort-Begehungen ohne baugutachterlicher Tätigkeit

Durch die Mitarbeit im AIR beteiligt sich das LAGuS am stetigen bundesweiten Austausch.

Kontakt

Dr. Jörn Hameister
Telefon: 0385 588-59216
Hausanschrift
Landesamt für Gesundheit und Soziales
Gertrudenstraße 11
18057 Rostock

Informationsmaterial / Formulare

Merkblätter / Empfehlungen

Schimmel verhindern - Flyer

In diesem Flyer finden sich kurz und knapp die wichtigsten Informationen wie Schimmel in Innenräumen durch richtiges Heizen und regelmäßiges Lüften verringert werden kann.

Schimmel verhindern - Smart Fyler
Schimmel verhindern - Plakat
Informationsblatt Hylotox 59 - DDT und Lindan in Innenräumen
Verwendung von Speckstein in Mecklenburg-Vorpommern
Schimmelbefall in Innenräumen - Webseite des Umweltbundesamtes

Fachaufsätze / Berichte / Beiträge

DDT- und Lindanexpositionen nach Hylotoxanwendungen