EHEC
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind bestimmte krankheitsauslösende Darmbakterien, die schwerste Durchfall- und Allgemeinerkrankungen vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen hervorrufen können.
Seit Mitte August 2025 gibt es gehäuft EHEC-Infektionen in MV. Neben dem Bericht zur Zahl der gemeldeten Fälle (siehe "EHEC-Fallzahlen" unter "Informationsmaterial/Formulare", "Lageberichte") stellt das LAGuS Informationen zur Erkrankung und Prävention bereit.
Erreger und Übertragungswege
Wiederkäuer, vor allem Rinder (aber auch Schafe und Ziegen), werden als ein Hauptreservoir für EHEC angesehen. Die EHEC-Infektionen treten weltweit vor allem in Ländern mit einer hochentwickelten Landwirtschaft auf, so auch in Deutschland. Vor allem im Sommer und Herbst werden viele Erkrankungen beobachtet. Betroffen sind häufig Kinder unter 5 Jahre.
Die Übertragung des Erregers erfolgt auf vielfältige Art und Weise. Er kann mit der Nahrung, insbesondere mit rohem Fleisch oder Rohmilch, aufgenommen werden. Eine Infektion ist auch durch verseuchtes Trink- oder Badewasser möglich. Von Bedeutung sind ebenfalls Mensch-zu-Mensch-Infektionsketten, was besonders in Gemeinschaftseinrichtungen zu beachten ist. Weiterhin können direkte Tier-Mensch-Kontakte als Übertragungsweg dienen, beispielsweise in Streichelzoos oder bei Besuchen landwirtschaftlicher Betriebe.
Krankheitsverlauf/Symptome
Die Erkrankung beginnt mit wässrigem Durchfall, der im Verlauf der Erkrankung zunehmend blutig werden kann. Selten tritt Fieber auf, oft kommt es jedoch zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
Als schwere Komplikation von EHEC-Darminfektionen kann sich das enteropathische hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) mit oder ohne neurologische Komplikationen entwickeln. Dabei kommt es zu Blutarmut durch Zerfall der roten Blutkörperchen, Nierenversagen, Hautblutungen und Gefäßstörungen.
Therapie
Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Bei Vorliegen eines HUS muss die Ausscheidung aus der Niere im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes forciert werden. Unter Umständen muss sogar eine Dialyse (Nierenwäsche) erfolgen.
Prävention
Das Beachten allgemeiner Hygieneregeln im Alltag inklusive einer effektiven Händehygiene steht an erster Stelle bei den präventiven Maßnahmen. Vor allem nach dem Besuch von Streichelzoos oder Bauernhöfen mit direktem Tierkontakt muss auf die korrekte Durchführung geachtet werden. Dazu müssen die Hände etwa 20 bis 30 Sekunden unter fließendem Wasser mit Seife gewaschen werden. Dies ist ebenfalls bei der Zubereitung von Speisen unablässig. Da der Erreger hitzeempfindlich ist, gehört das Garen, Kochen, Braten oder Grillen von potenziell kontaminierten Lebensmitten zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen.